Weit über 100 junge Menschen hat der frühere Topleichtathlet und heutige Trainer Ludger Zander (66) an nationale Titelwettkämpfe herangeführt.
Weit über 100 junge Menschen hat der frühere Topleichtathlet und heutige Trainer Ludger Zander (66) an nationale Titelwettkämpfe herangeführt. Ein Schützling ist gerade Deutscher Jugendmeister im 400-Meter-Lauf in Rostock geworden. Sind Jugendliche (noch) bereit, sich dafür zu schinden und zu verzichten?
Betrachten wir erwähnten jungen Champion Fabian Straberg: 17 Jahre alt und steuert 2024 das Abitur an. Fährt unmittelbar nach der Schule fünfmal die Woche um 16:30 Uhr mit dem Bus zum Training. Das Lauftalent („mein sportlicher Enkel“) verzichtet für Titel und Medaillen auf Urlaub.
Ludger Zander: „Sportler, die bei mir trainieren, sind auf den Erfolg fokussiert. Schulisch und sportlich.“ Allerdings gebe es wegen der damaligen Einführung von G8 an Gymnasien weniger Quantität und Qualität. „Die verkürzte Schulzeit verkleinert das Zeitfenster für Sport.“ Schinden und Verzicht kennt der gelernte Lehrer als 400-Meter-Läufer aus eigener Erfahrung. Er komme als Bergarbeitersohn aus kleinen Verhältnissen: „Allerdings bin ich dank des Sports in der Welt herumgekommen.“ Der Langenbochumer denkt etwa an seinen Vize-Europameister-Titel der Junioren 1975 in Athen (viermal 400-Meter-Staffel). 14-mal trug er den Bundesadler auf der Brust. „Da habe ich dankbar an meinen Ziehvater Heinrich Casper von der Spielvereinigung Herten gedacht.“ Sportfamiliäre Kreise schließen sich: „Nicht nur Staffelstäbe, auch Klasse wird weitergereicht. Das sind wir einander schuldig!“
