Auslandsjahr, Führerschein, die erste Wohnungseinrichtung – wenn die Kinder flügge werden, stehen oft größere Ausgaben an. Wer früh für seine Kinder spart, kann schon mit kleinen Beträgen große Wirkung erzielen.
Eigentlich ist es jedem klar: Je früher, desto besser Beträge. „Würde man von Geburt an monatlich den Betrag des Kindergeldes klug anlegen, könnte man zur Rente Millionär sein“, rechnet Sebastian Hülssiep vor. Doch auch mit weniger kommen schon ordentliche Summen zusammen. Dennoch sprechen die wenigsten Eltern das Thema von sich aus an, weiß der Kundenberater und Versicherungsexperte der Sparkasse Vest in Waltrop. So auch bei Familie Karaus vor rund sieben Jahren, als Tochter Jil zehn Jahre alt war. „Wir hatten wegen einer anderen Sache einen Termin, als Sebastian uns auf die Vorsorge für Jil ansprach“, erinnert sich Mutter Jana Karaus. „Die Basis ist immer das mitwachsende Konto“, erklärt Hülssiep. Dieses kostenlose Girokonto übernehme mit einer kleinen Verzinsung (derzeit 0,25 Prozent) heute auch die Funktion des früheren Sparbuchs.
Vermögensaufbau mit Starter Kids
Für den Vermögensaufbau empfiehlt Hülssiep etwa das Produkt „Sparkassen-Starter Kids Plus“. „Dies ist eine flexible Altersvorsorge für Kinder, die Fondssparen und Versicherung vereint. Sie bietet hohe Renditechancen, aber auch steuerliche Vorteile einer Rentenversicherung.“ Das Geld stehe aber jederzeit, etwa für Ausbildung oder Studium, zur Verfügung. Und die Fonds lassen sich so wählen, dass sie zum Risikoprofil des Kunden passen. Neben risikoreichen Aktienfonds und ETFs stehen auch sicherere Renten- oder Geldmarktfonds zur Wahl. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will und/oder weniger als 25 Euro monatlich zurücklegen kann, für den sei auch Bausparen eine Option. Jana und Benjamin Karaus investieren seit sieben Jahren jeden Monat je 30 Euro für ihre Tochter Jil aufs Konto und in nachhaltige Aktienfonds zu investieren – Geld, das Jil bald gut gebrauchen kann. „Ich möchte meinen Führerschein machen und in zwei Jahren mein Lehramtstudium beginnen“, sagt die 17-Jährige. Allein der Führerschein schlage heute mit bis zu 4.000 Euro zu Buche. Die kann sie aus den Ersparnissen nun locker aufbringen – und es bliebe auch noch genug übrig. Bei der jüngeren Tochter Edda (6) haben Benja- min und Jana dazugelernt und bereits mit dem Sparen begonnen, als sie drei Jahre alt war.
BU-Versicherung für Schüler?
Auch beim Thema Versicherungen kann es sich lohnen, früh anzufangen, erläutert Hülssiep. Eine Familienhaftpflicht sei essenziell, aber auch Krankenzusatzversicherungen seien eine Überlegung wert, um sich dauerhaft niedrige Beiträge zu sichern und spätere Gesundheitsfragen zu vermeiden. Letzteres sei auch mit Blick auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bedenken. So lasse sich bereits im Kindesalter eine Schüler-BU-Versicherung mit niedriger Versicherungs- summe und niedrigen Beiträgen abschließen. „Die Versicherungssumme lässt sich später ohne Gesundheitsfragen zu bestimmten Ereignissen anpassen, etwa zum Eintritt ins Berufsleben.“ Um den Überblick zu behalten und Versicherungslücken aufzudecken, empfiehlt Hülssiep den S-Versicherungsmanager. Die Versicherungsplattform biete einen transparenten und verständlichen Überblick über die Versicherungs und Vorsorgesituation, übrigens nicht nur für Sparkassen-Produkte. Ein digitales Tool identifiziere Versicherungslücken und biete passende Policen zur einfachen Optimierung. Was Sebastian Hülssiep seinen Kunden rät, hat er übrigens auch privat umgesetzt: Für seine beiden Kinder (4 und 6) hat er eine Kombination aus Depotsparen und fondsgebundener Rentenversicherung gewählt und legt jeweils 30 Euro pro Kind und Anlageform zurück. Hinzu kommen eine Zahnzusatz- und eine Unfallversicherung.