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Einsatz für Barrierefreiheit
Fotos: Volker Beushausen

Einsatz für Barrierefreiheit

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jennifer von Glahn

Die Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverein kämpfen unermüdlich für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum im Vest ein — auch in Herten haben sie schon Ziele erreicht.

„Wir müssen kämpfen, um unsere Anliegen durchzusetzen“, sagt Sandra Pfeiffer. Pfeiffer, die von Geburt an sehbehindert und seit 2005 erblindet ist, hat vor einem Jahr die Rolle der Vereinsvorsitzenden im Blinden- und Sehbehindertenverein übernommen. Die 44-Jährige setzt sich dafür ein, dass die Welt barrierefreier wird. Der Verein, der 110 Mitglieder zählt, hat in den letzten Jahren zahlreiche Projekte vorangetrieben.

In Herten hat sich der Verein maßgeblich beim Umbau des Busbahnhofs dafür eingesetzt, dass Bodenindikatoren installiert werden. Auch Vest-weit ist der Verein in mehreren Städten aktiv. In Recklinghausen beispielsweise wurde das Leitsystem am Ruhrfestspielhaus mit Bodenindikatoren ausgestattet, und bei der Renovierung des Rathauses wurden taktile Grundrisspläne eingeführt. In Datteln setzte sich der Verein für die Barrierefreiheit der Stadthalle ein, sowohl im Außen- als auch im Innenbereich.

Doch trotz dieser Erfolge bleibt die Arbeit herausfordernd. Ein wichtiger Teil der Arbeit besteht in der Aufklärung. „Wir müssen immer am Ball bleiben und uns bemerkbar machen“, betont Cornelia Tollkamp-Schierjott. Die 69-Jährige aus Datteln konnte 52 Jahre lang sehen, bevor sie erblindete und heute nur noch über einen Sehrest von zwei Prozent verfügt. Seit 2008 ist sie im Verein aktiv. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass öffentliche Gebäude und Straßenkreuzungen auch für sehbehinderte und blinde Menschen leicht zugänglich sind. „Es ist wichtig, dass die Erreichbarkeit für uns möglich gemacht wird“, betont sie.

Oft müssen sie und ihre Mitstreiter bei Bau- und Renovierungsprojekten nachhaken, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse von Sehbehinderten berücksichtigt werden.

Politisches Engagement

Dafür ist der Verein in mehreren Städten in Ratskommissionen vertreten. Cornelia Tollkamp-Schierjott und Sandra Pfeiffer sind Beispiele für unermüdliches Engagement und setzen sich dafür ein, dass Blinde und Sehbehinderte im öffentlichen Raum die gleiche Teilhabe erfahren wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger. Ihr Einsatz zeigt, dass Barrierefreiheit ein kontinuierlicher Prozess ist, der Beharrlichkeit und Leidenschaft erfordert.

Beratung und Unterstützung vor Ort


Der Verein bietet auch umfassende Beratung an. Die BeratungStermine für Recklinghausen sind der erste Mittwoch im Monat telefonisch unter 0236116826 und der dritte Mittwoch im Monat vor übergehend im Rathaus Recklinghausen bei vorheriger Anmeldung. Weitere Beratungsangebote auf der Homepage des Vereins. bsvw.org/recklinghausen

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