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Der Weg zur Solarstadt
Foto: Andre Chrost

Der Weg zur Solarstadt

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jakob Surkemper

Der Plan ist klar: Bis 2030 will Herten 80 Prozent seiner etwa 120 städtischen Gebäude mit Solaranlagen bestückt haben. Umsetzen werden dies die Hertener Stadtwerke, die bereits alle eigenen geeigneten Flächen eingedeckt haben.

Begonnen habe man eigentlich bereits vor 15 Jahren mit der Rathaussanierung, aber in den letzten Jahren würden Neubau- und Sanierungsmaßnahmen, Dachbegrünungen und eben auch Solaranlagen noch konsequenter zusammengedacht und umgesetzt, erklärt Sebastian Scholz, Technischer Betriebsleiter des Hertener Immobilienbetriebs (HIB). Elf städtische Gebäude sind bislang mit Solarpaneelen bestückt. Die bisher größte Anlage ist nach dreiwöchiger Bauzeit gerade fertig geworden und bedeckt nun den Zentralen Betriebshof der Stadt, 240 Kilowattpeak sind dort am Netz. „Bei Neubauten planen wir Photovoltaik immer mit“, so Scholz. Demnächst etwa bei der Martinschule in Herten-Westerholt oder der neuen Sporthalle des städtischen Gymnasiums. Als nächste werden die Kita Ringstraße, die Ludgerusschule am Paschenberg und die Grundschule Herten-Mitte zu Solarstandorten. 500 bis 600 Kilowattpeak kommen so mittelfristig auf Hertens Dächer.

Solarbauer Hertener Stadtwerke
Das alles ginge nicht ohne den Auftragnehmer Hertener Stadtwerke. Die sind bei ihren Ausbauzielen, alle geeigneten Dachflächen der eigenen Immobilien auszustatten, schon ein Stück weiter. Zuletzt waren die Verwaltung (230 KWp) sowie das Freizeitbad Copa Ca Backum (ca. 110 KWp) dran. Seit 2015 bieten die HSW Beratung, Planung und Umsetzung von Solaranlagen auch als Dienstleister für private und gewerbliche Kunden an. Seitdem haben sie bereits 196 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,53 MWp errichtet, davon allein 109 Anlagen 2024. Der Gesamtjahresertrag beträgt 2,7 GWh und die jährliche CO2-Einsparung rund 1,3 Tonnen. Jedes Jahr sollen nun weitere zwei Megawatt Leistung hinzukommen – inner-, aber auch außerhalb der Stadt.

„Wir bieten Komplettlösungen von der ersten Beratung über die Planung bis zur Inbetriebnahme und Wartung“, so Evangelos Kamarakis, Abteilungsleiter Energiedienstleistungen. Möglich sei sowohl der Kauf als auch die Pacht einer Anlage, sodass die Investition nicht zwingend sofort erbracht werden müsse. Beim Zentralen Betriebshof Herten betrugen die Kosten etwa 200.000 Euro – eine Investition, die sich ökologisch, aber auch ökonomisch lohnt, rechnet Betriebshofleiter Gregor Born vor: Die 544 Solarmodule auf fast 1.100 Quadratmetern sorgen für einen erwarteten Jahresertrag von 210.000 Kilowattstunden. Damit ließen sich 40 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr versorgen – oder 40 Prozent des Energiebedarfes des Betriebshofes bereitstellen, auch für die zehn neuen 22-KW-Lade- und die zwei 150-KW-Schnellladesäulen.

„Die Kosten werden sich wohl binnen sieben Jahren amortisieren – je nach Strompreisentwicklung. Ab dann sparen wir jedes Jahr Geld“, so Born. Bei einer Leistungsgarantie von 25 und einer Modulgarantie von 30 Jahren kommt einiges zusammen.

Info Hertener Stadtwerke
Hertener Stadtwerke

Herner Straße 21
45699 Herten

hertener-stadtwerke.de

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