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City im Wandel
Fotos: Arne Pöhnert, Marco Stepniak

City im Wandel

Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Peter Hesse

Unter dem Motto „Der Park kommt in die Stadt“ wird die Innenstadt von Herten nach ökologischen Gesichtspunkten umgestaltet. Die 41. Hertener Gespräche widmeten sich daher der Klimaresilienz und nachhaltigen Stadtanpassung.

Im Glashaus eröffnete der Hertener Bürgermeister Matthias Müller die Gesprächsrunde: „Ich finde, dass der Umbau sehr gelungen ist. Es sind ja große Klimaziele, die wir erreichen wollen, und die Umgestaltung ist keine reine Oberflächenverschönerung. Uns ist es wichtig, dass die Bürger sich wohlfühlen, wenn sie das Stadtzentrum besuchen.“ In diesem Zusammenhang sprach Müller die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt an: „Wie baut man eine emotionale Beziehung zu einem Ort auf, wenn es dort nicht schön ist? Das ist eine Frage, der wir uns noch viel stärker widmen müssen – mit möglichen Angeboten, begleitenden Kampagnen und einem strategischen City-Management.“

Einiges ist schon sehr gut umgesetzt worden, wie der Bürgermeister erklärt: „Der südliche Eingang zur Innenstadt rund um den Place d’Arras soll parkähnlicher und somit attraktiver werden. Neben einer optischen Verschönerung dient das Projekt praktisch als natürlicher Regenwasserspeicher.“ Die entstehende große Grünfläche ist gleichzeitig eine Regenrückhaltefläche, wie Matthias Müller erläutert: „Bei Starkregen wird das Regenwasser aufgenommen und langsam an die Bäume und Stauden rund um den Bramhügel wieder abgegeben.“ Dazu sind Pflanzbeete und Grünstreifen mit Gräsern, Kräutern und Wildblumen bepflanzt worden.

Urbanität im Umbruch

Prof. Dr. Uli Paetzel sagt dazu, dass die ökologische Umgestaltung einer Stadt immer auch etwas mit dem politischen Willen zu tun hat: „Wir haben in den 2000er und 2010er Jahren viel darüber diskutiert, wie wir Grünlandschaften, den Park und die grünen Verbindungswege mit der Innenstadt verknüpfen können. Also, wie wir den Park mit seiner Artenvielfalt in die Stadt holen können. Vielleicht sind wir damit zehn Jahre zu früh gestartet, um an die Förderungen zu kommen, die es heute zu dem Thema gibt."

Dabei sind die Fördermittel bereits da, wie Paetzel erklärt: „Die damalige Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat es geschafft, dass wir 250 Millionen Euro für das Ruhrgebiet bekommen, die nun nach und nach in Klimaanpassungsmaßnahmen ausgeschüttet werden. Die Anträge werden beim Land gestellt – und im nächsten Schritt wird der Projektträger mit der Prüfung beauftragt. In meiner Wahrnehmung läuft das ganz unbürokratisch.“ So kann den Städten bei der konkreten ökologischen Umsetzung geholfen werden. Paetzel erklärt: „Das führt am Ende hoffentlich dazu, dass wir viele Projekte aktiv mitgestalten – und so die Städte nach und nach ökologisch umbauen.“

Standortvorteil Innenstadt

Des Weiteren stehen die „Hertener Höfe“ vor der Eröffnung im Sommer und sollen die Stadt mit vielen Impulsen neu kräftigen. Außerdem wurden Leerstände in der Innenstadt erfolgreich im Rahmen eines Sofortprogramms belebt. „Für uns als Geldinstitut ist es wichtig, dass wir im Stadtzentrum anzufinden sind“, sagt Elke Juraschek, Marktbereichsdirektorin der Sparkasse Vest in Herten. „Wir haben diesen Standort jetzt seit den 1970er Jahren und der hat sich mit den Jahren etabliert. Unter unserem Gebäude liegt die Tiefgarage für die Kunden – damit bieten wir die Möglichkeit, dass sie bequem zu uns kommen können, wenn sie in der Stadt sind, weil sie vielleicht Arzttermine haben oder zum Einkaufen kommen“, so Juraschek.

Für die Web-Designerin Silke König ist der Standort mit ihrem Ladenlokal an der Ebertstraße ein Standort mit vielen Mehrwerten: „Ich möchte nie wieder in einem Büro in der dritten oder vierten Etage arbeiten. Mit dem großen Schaufenster bin ich gut sichtbar für die Laufkundschaft. Und jetzt kommen viele neugierige Besucher in meine Agentur – und fragen mich, woran ich gerade arbeite.“

Ein paar Meter weiter betreibt Christa Calamini seit Jahrzehnten ihre Eisdiele zusammen mit ihrem Sohn Claudio. Er sagt: „Die Begrünung ist wirklich toll geworden – und auch Spielmöglichkeiten sind für die Kinder ein echter Mehrwert und werden viel genutzt.“ Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Innenstadt von Herten an vielen Ecken ganz neu entwickelt.

Info
Stadt Herten

Kurt-Schumacher-Straße 2
45699 Herten

www.herten.de

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV)

EMSCHERGENOSSENSCHAFT UND LIPPEVERBAND
Kronprinzenstr. 24
45128 Essen
www.eglv.de

 

Sparkasse Vest Recklinghausen - Kundenservicecenter

Tel. 02361 2050

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